4. Lauf – 500 km Assen 05.06.2016 22


Bei der Anreise waren die Rahmenbedingungen sehr gut. Die Sonne brannte, es war gutes Wetter vorhergesagt und Jann war dort bereits einmal gefahren, Lutz dreimal. Nur Harry der Ersatzfahrer, der mehr als ein Ersatz ist, kannte die Strecke nicht. Aber im Vorfeld hatte Harry sich mit seiner akribischen Art mit Videomaterial und Streckenbeschreibung von Lutz bereits intensiv vorbereitet. Bei der Einfahrt ins Fahrerlager gab es gleich das erste Problem: Janns Hund Hamer durfte nicht mit ins Fahrerlager. Hundeverbot. Also hatten wir 2 Standorte. Einen, wie üblich in der Box des Fahrerlagers, und einen vor der Einfahrt am Welcome Center. Sehr ärgerlich! Toll, dass Tanja sich um den Hund gekümmert hat.

Nachmittags ging es leider ohne vorheriges freies Training zum 45-minütigen Qualifying. Es war hier sehr wichtig Harry so viel Fahrzeit wie möglich zu geben, damit er sich mit der Streckenführung auseinandersetzen konnte. Lutz hatte drei gezeitete Runden um eine gute Startposition zu erzielen. So fuhr Lutz zuerst auf die Strecke. Dadurch, dass am Anfang sehr viele Fahrer auf der Strecke waren, die den Kurs nicht kannten, war das nicht so einfach. In diesem Gewimmel konnte nur eine 1,55 min erreicht werden. Leider sind durch die Entschärfung der Gegengeraden mit einer Schikane die Zeiten mit denen vergangener Jahre nicht vergleichbar. An dieser Stelle dürfte man ca. 3 bis 4 Sekunden verlieren, da es sich sonst um die schnellste Passage auf der Strecke handelt und besagte Schikane im dritten Gang gefahren wird. Danach ging Harry raus um sich auf dem Kurs einzurollen. Er hatte gut 20 Minuten und die Zeiten purzelten von 2,10  min auf 2,01 Minuten. Eine sehr gute Leistung, auch wenn Harry zugeben musste dass das Fahren auf der Strecke doch eine andere Hausnummer ist als wie auf den Videomaterial. Streckenneuling Michael Kluge vom Team MCA 2 kam nur auf 2,05 min. Als letztes ging Jann raus. Sein Ziel war es allerdings, neue Teile zu testen, wie z.Bsp. einen tollen 24 Liter Tank. Für ihn war somit die Rundenzeit nicht so ausschlaggebend. Somit fielen wir von dem 12. Platz zu Beginn auf den 35. Platz ab und standen sogar erstmalig einen Platz hinter unseren ständigen Boxenfreunden vom Team BMW Endurance 9. Der schnellste Fahrer des Teams Sven Heimer war offensichtlich sehr angriffslustig und hatte richtig Spaß auf der Strecke.

Nach einem gemeinsamen DLC-Fotoshooting ging es zur Streckenbesichtigung um gemeinsam die markanten Stellen genauer unter die Lupe zu nehmen. Das war besonders wichtig für Harry. Es wurde auf der Strecke ganz genau hingeschaut und diskutiert. Schließlich konnten wir in Abwesenheit unseres fahrenden Teamchefs Peter kein Resultat im hinteren Mittelfeld einfahren. Der Abend wurde mit Getränken und Grillen am Welcome Center beschlossen und frühzeitig die Nachtruhe eingeläutet.

Am Sonntag war bestes Wetter (ca. 28 Grad); der Start verzögerte sich allerdings um ca. 25 Minuten. Lutz durfte beim Le Mans Start starten, kam ordentlich weg, hatte jedoch eine große Gruppe vor sich in der einige langsamer Fahrer waren und hatte somit einige Probleme sich nach Vorne zu kämpfen. Von hinten kamen richtig schnelle Fahrer, die den Start nicht so gut hinbekommen hatten, und machten Lutz das Lebens noch schwerer. Lutz orientierte sich einige Runden und fiel etwas zurück. Zum Glück fand er dann den Rhythmus und kämpfte sich auf Platz 26 vor. Jann übernahm mit großem Tank den zweiten Turn. Er fuhr konstant gute Zeiten und schaffte es dank des großen Tanks und trotz der großen Hitze eine ganze Stunde zu fahren. Das spülte uns etwa auf Platz 20 vor. Harry übernahm! Während Jann sich erholte, hielt Lutz das Live-Timing des Rennens im Auge, um die Entwicklung der Rundenzeiten zu beobachten. Harry lieferte sein Meisterstück ab. Er wurde immer schneller und das Beste: er hörte gar nicht auf damit. Bei seinem ersten Turn auf dieser Strecke stand bis dahin die Tagesbestzeit 1,528 unseres Teams und Platz 17 auf dem Konto. Ein unglaublicher Ritt…… wahnsinnig, unbeschreiblich, grandios! Von dieser Leistung war Lutz nicht nur beeindruckt sondern auch angestachelt. Es folgte ein Zwischensprint über etwa 20 Runden, da der Tankinhalt für die Restfahrzeit nicht gereicht hätte. Lutz fand direkt einen hohen Rhythmus mit etlichen 1,52 und 1,53 Runden und holte sich die Tagesbestzeit mit 1,522 zurück. Der Lohn dafür: Übergabe auf dem 14. Platz an Jann, der dann nur noch 9 Runden fahren musste. Leider kam Jann direkt hinter einem langsamen Pulk auf die Strecke und wurde aufgehalten. Zu seinem Pech fiel auch noch zeitweise die Elektronik aus. Er befürchtete schon, liegen zu bleiben. Die Auslaufrunde gelang nur mit dreimaligem Neustart des Motors.

So stand am Ende ein sehr guter und mehr als versöhnlicher 17 Gesamtplatz und der 7. Platz in Klasse 1 zu Buche.
Schließlich war in Assen ein äußerst starkes und 52 Teams zählendes Starterfeld aufgelaufen. Da wir alle nach Hause wollten wurde direkt nach dem Rennen eingepackt. Dadurch wurde jedoch die Siegerehrung verschlafen (bei der wir für Platz 7 wegen der hohen Starterzahl) bei der wir auch aktiv auf dem Podest hätten teilnehmen können (wegen der hohen Starterzahl wurden die ersten 7 Plätze geehrt). Sehr ärgerlich! Das Siegerpodest in Assen mag uns nicht, oder wir sind einfach zu doof es einfach zu erklimmen.

Danach folgte eine zwar lange aber zufriedene Heimfahrt für alle. Wie bei jedem Teamtreffen auf und abseits der Strecke war es wie immer eine tolle und runde Sache.

Bis zum nächsten Lauf,

euer BOX#44 Racing Team


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